INTERVIEW WITH REQUIEM

Into The Warzone, by Timo

REQUIEM, kennt die einer??? Oh je, jetzt hab ich dem einen oder anderen wohl was ausgewischt. Aufgefallen sind mir die Schweizer aufgrund eines Flyers, darauf antwortete ich gleich mal und dann war der erste Kontakt nach Schübelbach hergestellt. Ein offizielles Release gibt es leider noch nicht, aber bestimmt bei Erscheinen dieser Ausgabe. Was fällt auf: Kennt jemand noch SICKENING GORE? Mindestens genauso brutal und kultig sind auch die Schweizer REQUIEM. Blast, Brutalität und ausdauernde Eingängigkeit mit Spielwitz = Genialität.

Fangen wir mal an. REQUIEM, ich glaube so hiess mal ein BATHORY-Album oder täusche ich mich? Aber bestimmt habt ihr eher weniger damit zu tun. Wie kam denn überhaupt die Idee, REQUIEM zu gründen? Oder habt ihr nix Besseres vorgehabt?

REQUIEM: In Sachen BATHORY bin ich ein wenig überfragt, ich kenne nur wenig von dieser Band. Was die Band REQUIEM betrifft, kann ich dir sagen, dass wir uns aufgrund ähnlicher musikalischer Interessen gegründet haben. Für uns gehört Death Metal zu einer der ehrlichsten Musikrichtungen, die es gibt. Zumal ist Death Metal nicht nur Musik, sondern auch ein Lebensgefühl.

Was ist denn euer Bestandteil zu der Schweizer Undergroundszene? Gibt es dort ein zusammenhaltendes Gefüge? Seit SAMAEL, MESSIAH und vor allem SICKENING GORE habe ich eher weniger von euch dort oben gehört.

REQUIEM: Es gibt bei uns in der Schweiz eine wirklich gute Undergroundszene. Es herrscht vor allem auch ein "familiärer" Zusammenhalt zwischen den Bands sowie diversen Veranstaltern. MESSIAH und SICKENING GORE haben sich schon vor Jahren aufgelöst. Was SAMAEL im Moment produziert, ist wohl ohne Worte zu kommentieren.

Ist seit der Gründung 1997 bei euch sonst irgendwas besonderes passiert? Ich warte immer noch auf euer erstes offizielles Demo, aber wie ich gehört habe, soll auch bald in dieser Richtung etwas passieren.

REQUIEM: Wir werden definitiv im Januar ins Studio gehen und eine 5-Song-MCD produzieren. Viele Bands machen meiner Meinung nach den Fehler, dass sie, kaum haben sie einige Songs fertiggestellt, ins Studio gehen und eine CD oder ein Tape herausbringen und dann auf ihrem Produkt hockenbleiben, weil sie einfach niemand kennt. Wir haben unter anderem genau aus diesem Grund abgewartet, um uns in der Szene durch Konzerte einen Namen zu machen, und zumal ist es auch eine Geldfrage, denn wenn man schon eine CD herausbringt, sollte sie auch "killermässig" aufgenommen und produziert sein. Alles andere ist eine Verarschung der Leute, die die CD kaufen.

Diese Einstellung ist bestimmt nicht falsch und ich muss auch sagen als ich von euch das Rehearsal-Material erhielt, war ich schon davon sehr begeistert. Ihr seid technisch, aber ohne in irgendeiner Weise zu nerven. Ihr zelebriert wahrlich tonnenschweren, grandiosen Death Metal ohne in Elanlosigkeit auszuarten. Das hat mich beim ersten Hören doch ganz schön beeindruckt. Erzählt mal was über den Sound von REQUIEM.

REQUIEM: Das ist genau ein Punkt auf den wir viel Wert legen. Ich finde man kann Songs "so oder so" schreiben, ohne dass sie an Technik und Anspruch verlieren. Wenn ich mir ein Konzert anschaue, indem extrem technisch gespielt wird, ist es für mich als Musiker interessant. Die meisten Leute gehen aber auf einen Gig, um abzufeiern und mitzumachen. Und ich finde das funktioniert bei einem Sound der ziemlich geradlinig daherkommt viel besser. Wir legen viel Wert darauf, dass unser Material wuchtig, druckvoll und schnell ist, aber trotzdem ein wenig technisch daherkommt.

Gut, persönlich mag ich auch keine zu überdrehten technischen Highspeed-Platten. Death Metal sollte schon irgendwie seinem Ursprung gerecht werden. Es sollte wie die Faust aufs Auge passen und dieses planlose Rumgefrickel kann schon auf Dauer nerven. Schau dir Killerbands an wie CIANIDE oder BANISHED BAPHOMET aus den Staaten, das ist doch purer denn je. Im Info wird erzählt, dass euer Drummer schon in zahlreichen Projekten zu erleben war. Welche wären das?

REQUIEM: Unser Drummer spielte früher bei der Band CORRUPTION, BORN DEAD und PARUSIE und war als Session-Drummer in diversen Projekten.

Ihr seid jetzt hauptsächlich in der Schweiz auf zahlreichen Konzerten zu erleben gewesen. Welche Erfahrungen kannst du uns mitteilen?

REQUIEM: Wir haben durch unsere vielen Gigs einen wirklich tollen und treuen Fankreis aufbauen können. Unser Name ist in der Schweiz in der Death Metal-Szene bereits zu einem Begriff geworden.

Planen REQUIEM denn schon Ideen für die Zukunft und was würde euren Nerv jetzt besonders treffen?

REQUIEM: Wir sind seit langem auf der Suche nach Auftrittsmöglichkeiten im Ausland; Holland und Deutschland. Es ist aber für eine Band, die sich nicht kommerziell vermarkten lässt, ziemlich schwierig und aufwendig.

BLUTGEIL und TRAUMA Music-Store sind zwei Sachen, die auf euren Info-Flyern zu sehen sind. Seid ihr mit denen befreundet oder wie kam es zu diesem Support?

REQUIEM: Es sind in beiden Fällen Kollegschaften. Bei BLUTGEIL handelt es sich um ein Splatterfilm-Projekt, dass von den Schweizer Behörden beschlagnahmt und verboten wurde. Ich bin ein sehr grosser Splatter- und allgemein Horrorfan, deshalb supporten wir das Projekt. Und beim TRAUMA handelt es sich um den einzig wahren und grossen Music-Store in der Schweiz, der sich nur Death-, Black- und Gothic-Mucke widmet, also auch ein Support wert!

Soweit das erste, ich denke wir werden bestimmt noch weiteres von REQUIEM hören. Lasst eure abschliessenden Worte folgen.

REQUIEM: Wir danken euch für euer Interesse und hoffen, dass sich vielleicht der eine oder andere Veranstalter findet, der uns eventuell in Deutschland die Möglichkeit gibt aufzutreten. Stay brutal and blast'em all...!

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