Old-School-Death aus dem Land der Messer und Käse. Das ist mittlerweile nichts Unbekanntes. Kurz und knapp melden sich die Schweizer Knappen von REQUIEM zu Wort und versprechen, dass sie uns in diesem Jahr auch mal beehren werden.
Mit "Government Denies Knowledge" habt ihr eure dritte Scheibe am Start.
Der Aufnahmeprozess war etwas anders als üblich.
Phil: Ich habe, nachdem das Recording in der Schweiz beendet war und ich die Daten zu Jean-François geschickt hatte, die ganze Produktion von zu Hause via Internet geleitet. Jean-François sowie auch Bernard haben mir jeweils die Songs auf einen Server hochgeladen, wo ich sie mir dann anhören konnte. Das einzige, was ich nächstes Mal ändern will, ist, dass ich selber nach Kanada gehe, da es nach knapp drei Wochen etwas anstrengend war, jeden Tag bis morgens um vier im Internet die Produktion zu machen, um dann ab sieben wieder einer alltäglichen Arbeit nachzugehen.
Ihr wart im Herbst letzten Jahres als Support für Vital Remains (US) in Europa unterwegs. Wie waren die Reaktionen seitens der Zuschauer?
Phil: Überraschenderweise waren die Resonanzen durchwegs positiv, obwohl wir in einigen Regionen noch weitgehend unbekannt waren. Selbst bei Shows, bei denen die Zuschauerzahlen eher klein waren, gab es immer etliche, die sich die Rübe zu unserem Sound abgeschraubt haben. Das übertrug sich dann natürlich auf die Aftershow-Parties, die dann auch das eine und andere Mal recht ausgeartet sind. (lacht)
Wie sieht's mit zukünftigen Live-Aktivitäten aus?
Ralf: Eine weitere Europa-Tour als Co-Headliner einer bekannten Band ist kurz nach Veröffentlichung von "Government Denies Knowledge" im Frühling
2006 in Planung.
Hundert Prozent in die eigene Band investieren und gleichzeitig mit einem "normalen" Job die Brötchen verdienen. Kommt ihr diesbezüglich manchmal an eure Grenzen?
Ralf: Bisher ließ sich die Musik mit den normalen Jobs ganz gut vereinbaren, obwohl natürlich fast sämtliche Urlaubstage für die Band drauf gingen. Vermutlich wird es aber auf Dauer immer schwieriger, auf das Verständnis der Chefs zu bauen. Drei von uns sind fest angestellt, jedoch mit großen Freiheiten und die anderen zwei arbeiten temporär.
Es ist aber dennoch nicht immer so locker und leicht, wie sich das viele Leute vorstellen. Und nur von der Musik leben zu können, ist in diesem Genre zwar möglich, aber im Moment für uns noch eine sehr weit entfernte Traumvorstellung.
Euch ist der Sprung über die Grenze definitiv gelungen. Gibt es andere Schweizer Bands, die dies in absehbarer Zeit ebenfalls schaffen werden?
Phil: Die Schweiz war ja schon früh bekannt für großartige Bands wie Hellhammer, Celtic Frost, Samael, Sickening Gore, Messiah und etliche mehr. Von den derzeit Aktiven im härteren Bereich denke ich, dass Bands wie Disparaged, Censored, Creeping Vengeance, Deceit, Your Own Decay, Cremation, Cropment, Mortal Factor oder Punish von der Einstellung und vom musikalischen Potenzial durchweg der "Durchbruch" gelingen wird. Manchmal fehlt es den Bands halt ein wenig an Durchhaltewillen und Eigeninitiative.
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