LIVE-REVIEW HEAVYMETAL.CH-FESTIVAL 10.04.2010, ZÜRICH (CH)

Vampster, by Arlette Huguenin - http://www.vampster.com

REQUIEM folgen dem Motto "Reduce To The Max" - sowohl in Sachen Line Up wie auch in der Mucke. Den einschneidensten Wechsel war sicherlich der Weggang des zweiten Gitarristen Ralph und das Umstellen auf einen Sound, der lediglich von einer Gitarre getragen wird. Mittlerweile hat Sänger Michi das Flaggschiff des Schweizer Death Metals aus familiären Gründen verlassen und so sind REQUIEM zum Trio geschrumpft. Den beliebten, immer zu politischer Aktivität und Menschenverstand aufrufenden Fronter ersetzten die Schweizer mit einem Mann aus den eigenen Reihen und so ist die Neugier gross, wie der sonst stille Bassist Ralf mit dieser neuen Aufgabe umgehen würde.

Schon die eröffnenden Tracks "Marked By The Signs Of Chaos", "Bloodcult", "Final Conflict", "The Die Is Cast" und "I, Terrorist" zeigen, dass Ralf der neuen Aufgabe voll und ganz gewachsen ist. Sympathisch ist, dass er sich nicht etwa
ein neues Ego zugelegt hat, das man bei Fronthammeln ja bisweilen beobachten kann - und als er an diesem Abend erklärt, dass REQUIEM ein Trio bleiben würden, dann wird dies mit Applaus goutiert. Ralf führt auf Deutsch durch das Set, versucht kein zweiter Michi zu sein und wie auch schon bei PUNISH zeigt es sich, dass es sich auch bei REQUIEM positiv auswirkt, keinen neuen externen Fronter in die Band aufzunehmen.

Klar vermisst man bisweilen noch die zweite Gitarre - aber "Into The Unknown", "Premier Killing League", "Extinct by Evolution", "Perish In Open Fire" und "Killing Cell" zeigen, dass man bei REQUIEM noch immer knackigen Death Metal à la MALEVOLENT CREATION kriegt, solange Phil für die entsprechenden Riffbretter sorgt. Drummer Reto (PUNISH) liefert eine interessante, abwechslungsreiche und konzentrierte Performance ab - Hut ab!

Das Publikum feiert REQUIEM verdient ab und läuft schon mal zur Hauptprobe in Sachen "auf Hochtouren sein" auf - Stagediver entern reihenweise die Bühne, headbangen und stürzen sich dann wieder hinunter. Soundtechnisch könnten auch REQUIEM einen Tick besser abgemischt sein - dieses Schicksal teilen sie indes mit den Bands, die vor ihnen gespielt haben. Bei "Diary Of A Damaged Brain" flippt die Meute am allermeisten aus, da bräuchte es keine "The Last Campaign" mehr, um zu überzeugen. REQUIEM zu dritt - ein Premier Killing League-Triumvirat. Tiptop!

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