Ein unheimliches Synth-Bombast-Intro und eine beträchtliche treue Fanschar vor der Bühne kündigt den folgenden Gig
der Schübelbacher Todesmetaller REQUIEM an. Obwohl die Schweizer Death Metal-Institution inzwischen nur noch zu viert
unterwegs ist und dies bedeutet, dass Phil die gesamte Gitarrenarbeit übernimmt, bolzen die Schweizer von der ersten
Sekunde an alles weg. Der tödlich-sichere Groove bildet eine krasse Soundwand. Deren Durchschlagskraft erinnert an
Truppen wie VADER, MALEVOLENT CREATION und BOLT THROWER und die Klasse dieser Wand sorgt sogleich für weit greifende
Begeisterung beim Publikum.
Soundtechnisch haben auch REQUIEM einen guten Tag erwischt und zeigen gleich, dass sie das meiste aus ihrer Spielzeit
rausholen wollen. Mit anderen Worten - die schweizerdeutschen Ansagen beschränken sich auf ein Minimum und Fronter
Michi macht nur einmal außerhalb der Songtexte seinem Ärger gegen Überwachungsstaat und Polizeimacht Luft. Stattdessen
packen REQUIEM soviele Songs wie nur irgend möglich in ihre Setliste und begeistern das Publikum. Dieses geht zum
Skandieren von "REQUIEM, REQUIEM"-Chören über und auch der eine oder andere Stagediver bekundet mit einem mutigen
Sprung seine Begeisterung. In den ersten vier Reihen ist kollektives Bangen angesagt und Songs wie "Can't afford, won't
go forward", "Extinct by evolution" und "No means nothing" überzeugen von A bis Z.
Bassist Ralf legt zusammen mit dem teilweise mit geschlossenen Augen spielenden und entrückt wirkenden Drummer Reto
Crola (PUNISH) einen soliden Groove-Boden, auf welchem Phil mit gewohnt effektivem Riffing die old schooligen,
schnörkellosen Death Metal-Kreationen aufbaut. Pit-Formierung und reglos dastehende, zufriedene Fans - der REQUIEM-Gig
ist definitiv eine Klasse für sich, wie auch die Darbietung der Tracks "Into the unknown" und "Premier killing league"
(vom gleichnamigen Album) beweisen. "I, terrorist", "Murder USA", das alte "Government denies knowledge" und "From
ashes to ashes" runden die Performance ab. Groovend verabschieden sich die Schweizer mit "Diary of a damaged brain" und
die Vorfreude auf das kommende Werk "Infiltrate...obliterate...dominate" wird durch diesen Auftritt definitiv
angefeuert. Schwer geil!...
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