Stilistisch vollzog man nun mit den folgenden REQUIEM kaum einen Bruch, sondern
bewegte sich weiter im Fahrwasser Todesmörtels amerikanischer Prägung. Die
Schweizer trieben letztes Jahr bereits auf dem Fuck the Commerce oder dem
Obscene Extreme ihr Unwesen, verfügen über viele Jahre Live-Erfahrung und
stecken auch an diesem Abend mit ihrer Spielfreude, sowie ihrem Enthusiasmus
an. Sänger Michi Kuster trug auf seinem Oberkörper eine Tattoosammlung im
Wert eines Kleinwagens spazieren und und brüllte sich unter anderem zu Tracks
des Debüts "Formed at Birth" die Seele aus dem Leib. Neben bereits bekannten
Gassenhauern liessen uns REQUIEM auch ins neue Album "Government Denies Knowledge"
hereinhören und gewannen mit der Kombination aus Screams und Growls, sowie
dem unüberhörbaren Malevolent Creation Einschlag einige neue Hörer für sich,
auch wenn das hüftlahme Publikum dies nicht unbedingt nach aussen tragen wollte.
Umso mehr ist es zu würdigen, mit wie viel Energie und guter Laune die Band
ihre mit vielen Blastpassagen durchzogenen Knüppelorgien in den Zuschauerraum
bliesen. Na, warum meckert sie denn gar nicht über den Sound?, werdet ihr
euch fragen. Mit der Unterstützung eines eigenen Soundmannes zogen REQUIEM
an diesem Abend das Glückslos und setzten sich soundtechnisch von ihren Kollegen
ab.
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